Mittwoch, 13. Oktober 2010

Voilà Freiburg

















Voilà, jetzt ist es also soweit. An der Kantonskonferenz vom 10.10.10 wurde beschlossen, das die Jubla Freiburg Mitglied bei Voilà Freiburg wird. Aber was ist Voilà denn nun genau?
Werfen wir dazu einen Blick über den Kantonsrand. In 18 Kantonen kennt man bereits ähnliche Förderprogramme, wenn auch oft unter anderem Namen. Darunter so wohlklingende wie "Fäischter", "Momänt", "Oase", "Spoiz" oder meinem Favorit "Rüeblichrut". Gegründet wurde das Programm 1993 vom SAJV, der schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (ja genau, das sind die mit der Aktion 72h). Der Grundgedanke dahinter: die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu gesunden Persönlichkeiten unterstützen (Gesundheit meint hier ganzheitliches Wohlbefinden).
Umgesetzt wird das ganze in Spielerischer Form mit anschliessender Diskussion während ein bis zwei Blöcken im Lager. Diese Blöcke werden von ausgebildeten Voilà-Leitern durchgeführt. Um die Anerkennung zu erlangen reicht der Besuche eines zweitägigen Kurses. Alle zwei Jahren besucht man dann eine eintägige Fortbildung. Ähnlich wie bei J+S braucht es pro 15 TN einen Leiter mit Voilà-Anerkennung. Et Voilà, die Schar hat etwas zur Gesundheitsförderung beigetragen.
Und... mag man sich nun fragen, was haben wir davon? Nebst dem, das es immer wichtig ist, einen Beitrag zur Volksgesundheit zu leisten, profitieren die Leiter von einer qualitativ guten Ausbildung. Sowas macht sich im Lebenslauf immer gut. Dann kriegt man an diesen Kursen auch einen schicken Classeur mit tonnenweise Ideen, wie man das Programm Altersgerecht umsetzen kann. Und schliesslich trifft man an so einem Kurs auch mal Leute aus anderen Jugendvereinen und kann so einen Blick über den Tellerrand hinaus werfen.
Und... genau hier liegt der Hund begraben. In anderen Kantonen ist das Programm ein voller Erfolg. Wenn man ganz ehrlich ist, aber nicht wegen dem bisher aufgezählten, sondern weil man für relativ wenig Aufwand eine hübsche Stange Geld kriegt. Ein willkommener Zustupf zur arg gebeutelten Lagerkasse. Momentan ist noch nicht sicher, ob in Freiburg Gelder fliessen werden.
Es wäre jedoch verfrüht zu behaupten, das Voilà Freiburg ein Gutmenschenprojekt bleiben wird. Durch unsere Mitgliedschaft haben wir ein starkes Zeichen gesetzt. Je mehr Kinder und Jugendliche erreicht werden, umso grösser ist die Chance, das Bund und Kanton ihren Geldsäckel lockern.
Speziell in Freiburg gibt es aber noch eine andere Hürde: der Röstigraben. Bisher sind im Vorstand von Voilà Freiburg 3 Romands der Pfadi Freiburg. An einem ersten Infoabend zum Projekt habe ich mich dazu geäussert, dies als Chance zu sehen, ein echtes zweisprachiges Programm aufzubauen. Dazu werden natürlich deutschsprachige Leute im Vorstand gebraucht. Ebenso ein deutsches Team, das bei der Vorbereitung und Durchführung der Ausbildung mithilft. Hoffen wir einfach mal, das es einfacher sein wird, hier Leute zu finden als für die Kalei. Voilà hätte eine Chance verdient...