Dienstag, 16. Juni 2009

Offene Stellen, alte Wunden


Leitermangel war schon zu meiner aktiven Zeit als Leiter ein Thema. Die Jugend von heute hat halt andere Interessen, ist schon in sovielen Vereinen, hat so viele Hausaufgaben. So sprach man schon 1995. Unlängst las ich im RAST Gründungspapier von etwa 1984 von den selben Problemen. Diese gebrechen sind längst chronisch geworden. Eine Studie von J+S (siehe S. 43 - 48) kam zum schluss, das Jugendliche zwischen 15 und 19 im Schnitt 3 Jahre in einem Vereinsvorstand sind. Dies deckt sich mit meinen Erfahrungen.

In der Jubla Freiburg äussert sich diese Krankheit wie folgt:
- Das zweite Jahr nacheinander wurde kein J+S Modul durchgeführt. Grund: zuwenig Teilnehmer. Wahrscheinliche Ursache: die Leiter durchlaufen die gesamte Ausbildung bis zum SLK. Danach sind sie noch ein Jahr in diesem Amt tätig und hören dann auf. Aufgewendete Zeit im Verein als Leiter: 4 Jahre. Oder sie gehen in den GLK, lassen den Kurs auslaufen und erneuern in nicht, weil genügend neue Nachkommen.
- Die Kalei besteht nach wie vor nur aus 3 Leuten und wird aller Voraussicht nach nächstes Jahr auch mit diesem Minimalbestand auskommen müssen. Grund: abtretende Leiter wollen sich nicht weiter engagieren. Mögliche Ursache: Die jugendlichen Schliessen ihre Jubla-Karriere mit einem schlechten Erlebniss ab. In letzter Zeit waren sie die einzigen, die sich wirklich noch in der Schar engagiert haben. Mit einem "Läck-mi" Gefühl geht niemand gerne in die Kalei, wo neue Baustellen warten. Oder sie wissen oft gar nicht, das man sich noch weiter im Verein engagieren kann.
- Die Leute in den FG's sind nicht motiviert, Anlässe durchzuführen, selbst wenn Teilnehmer da wären (Leiterolympiade, 15er-Team Camp). Grund: sie sind gar nicht freiwillig in der FG sondern wurden von der Kalei in diese Aufgabe gezwungen. Mögliche Ursache: da jede Schar verpflichtet wurde, mindestens eine Person in eine FG zu schicken, kommen die Leiter nicht mit dem selben Feuer von "ich will" zu ihrem neuen Posten. Das "ich muss"-Gefühl ist der Produktivität Naturgemäss sehr abträglich.
- Jubla Contigo findet keinen Leiter-Nachwuchs. Grund: das Problem ist noch zu neu um eine genaue Diagnose zu stellen. Ich gehe aber einfach mal davon aus, das es die selben Probleme sind, wie beim FG- und Kalei-Nachwuchs.

Wie eingangs bereits erwähnt, sind diese Symptome längst bekannt, in letzter Zeit häufen sich diese aber. Jedoch, wie bei der Schweinegrippe gilt auch hier: Panikmache lohnt sich nicht! Die Jubla Freiburg ist in einem einigermassen stabilen Zustand. Die Kalei beobachtet den Patienten zwar mit besorgnis, aber abgeschrieben ist er noch lange nicht.

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